ostümgeschichte des Mittelalters (ca. 1150-1420)

Frauenmode

Zur Unterwäsche zählen das Unterhemd (chemise), das bis zum Knöchel reichte und ab 1350 ein Dekolletés bekam und Strümpfe, die knielang waren und mit einem Band unter dem Knie festgebunden wurden.

Die Cotte, eine weites Kleid mit engem, geknöpften Ärmel kann als Unterkleid oder alleine getragen werden. Die Cotte wird im 14. Jahrhundert immer enger und bekommt auch ein Dekolletés.

Auch bei den Frauen gab es im Frühmittelalter das Bilaut, ein in der Taille eng geschnürtes, gegürtetes, bodenlanges Kleid mit verschiedenen Ärmelformen.

Frauen in Cotardie mit langen Ärmelstreifen. Mann in Gugel und Wams mit langen Ärmelstreifen Surcote mit Trichterärmel Surcote mit Eselsohrärmel Im 13. Jahrhundert war die Surcote ein in der Taille eng geschnürtes bodenlanges Kleid mit Schleppe, und verschiedenen Ärmelformen.

Sie konnte auch seitlich geschlitzt sein und mit bis zu 60 Knöpfen geschlossen werden.



Surcote mit Höllenfenster Die Surcote gab es auch als ärmellose Variante, die nicht nur bodenlang sein mußte. Die Ärmellöcher wurden immer größer, sodaß an Vorderteil und Rückenteil nur mehr ein schmaler Steg übrig blieb, der üppig verziert oder mit Pelz eingefasst werden konnte. Sie erhielten den Namen Höllenfenster.



Die Cotardie, die es in dieser Form ab 1340, mit langen und kurzen Ärmel gab, konnte sowohl alleine, sowie als Untergewand getragen werden. Sie hatte einen engen Ärmel, war am Oberkörper körperbetont geschnitten und vorne oder am Rücken geknöpft. Ende des 14. Jahrhunderts erhielt die Cotardie statt des engen runden Halsausschnittes ein tiefes Dekolletés.

Bäuerin mit Unterhemd, Corset und Bundmütze Eine Bezeichnung für ein ähnliches Kleidungsstück war Corset. Dieses war ebenfalls körperbetont, mit engen langen Ärmeln, tief dekolletiert und im Vorderteil bis zur Taille geschnürt.

Bei Bäuerinnen ist das Untergewand unter der Schnürung erkennbar.

Tasselmantel Auch bei den Frauen ist der Tasselmantel der 'Klassiker'.

Die Kappa (Cappa), ein kreisrunder Mantel, eventuell mit Kapuze, der im Vorderteil geschlossen war und 2 Ärmelschlitze hatte, war eine beliebte Mantelart.

Der Pelicon, eine pelzgefütterte Cappa mit Schleppe wurde hauptsächlich von vornehmen Damen getragen. Später fand er als Reit- und Reisemantel mit Kapuze eine weite Verbreitung.

Ab dem 14. Jahrhundert kleideten sich die Damen auch in eine Garnache, einem Überwurfmantel mit Scheinärmeln, oder in eine Glocke. Dies ist ein weiter Mantel mit angeschnittener Kapuze.

Auch der Gardecorps, ein langer, weiter Reitmantel mit in Falten gelegten langen Scheinärmeln und die Heuke, ein Kreismantel der mit Knöpfen verschlossen wurde, waren sehr beliebt.

Die Houppelande, die erst im 14. Jahrhundert auftauchte, war ein weiter, faltenreicher Mantel, meist mit pelzgeschmückten Pelzkragen, der gegürtet getragen wurde und überlange, überweite gezaddelte Ärmel hatte.

Durchgeknöpfte Gugel Die Gugel wurde auch von Frauen getragen, ab 1360 konnte sie im Vorderteil geknöpft sein.